Themenwanderung; die Bedeutung Jesinger Flurnamen

Am Sonntag, dem 12. Oktober 2025, fand eine spannende Themenwanderung rund um Jesingen statt. Die Veranstaltung wurde vom Schwäbischen Albverein, Ortsgruppe Jesingen, organisiert. An dieser Wanderung nahmen fast 30 begeisterte Teilnehmer teil, die mehr über die Flurnamen und ihre Bedeutung erfahren wollten.

Unser Moderator Mario Drexler hieß die Gruppe herzlich willkommen und bereitete uns auf einen interessanten Nachmittag vor. Mit der Führung konnten wir nicht nur die Natur, sondern auch die Geschichte unseres Dorfes hautnah erleben.

Die Strecke betrug etwa 6 Kilometer und führte uns kurzweilig durch die Felder rund um Jesingen.

Beim Halt an markanten Punkten erklärte uns Mario spannende Geschichten und historische Hintergründe über die Flurnamen.

Flurnamen sind nicht nur einfache Bezeichnungen für geografische Orte, sie tragen oft wertvolle Informationen über die Geschichte eines Gebiets. Zum Beispiel erzählte uns Mario, dass viele Flurnamen in Jesingen von den ursprünglichen Besitzern der Ländereien und den Pacht- und Überlassungsverhältnissen abgeleitet sind.

So erfuhren wir vieles auch über die Entwicklung von Jesingen und die Bedeutung und Herkunft der Flurnamen auch unter dem Aspekt der sprachlichen Entwicklung, die in der Bedeutung auch oft auf eine falsche Fährte lockt. Die Flurnamen sind entstanden aus der Geographie, der Fruchtbarkeit des Bodens, dem Geländezuschnitt, Art der Bewirtschaftung und Beweidungen mit den damals gängigen Einfriedigungen durch Hecken. Auch geschichtliche Gegebenheiten lassen sich aus den Flurnamen ableiten.

Dazu einige wenige Beispiele:

Schulzenwiese: Besoldung des Bürgermeisters.

Froschlach: Grube zur Tongewinnung für Scheunenböden in denen die Frösche laut   quakten.

Bergäcker: vormals Weidewald.

Kaisersmorgen: Weidewald alter Dettinger Familien

Betteln: kleines Land.

Schinderwasen: Bei Tierseuchen heimlich verscharrtes Vieh.

Auf der Säul: Standort eines hohen Grenzsteins 1492

Giebeläcker: Dachgiebelartig angeordnet.

Heges: Eingefriedeter Ortsteil außerhalb der Ortsmitte.

Der Abschluss fand in der Gaststätte „Klamotte“ statt, die extra für uns geöffnet hatte. Beim gemütlichen Beisammensein ließen wir den Nachmittag Revue passieren. Hier hatten wir die Gelegenheit, uns über unsere Erlebnisse auszutauschen und das Erfahrene zu vertiefen.

Ein herzlicher Dank geht an Mario Drexler und unsere Wanderführerin Heiderose Weil. Ohne ihren Einsatz wäre diese informative und unterhaltsame Wanderung nicht möglich gewesen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Themenwanderung rund um Jesingen uns nicht nur die Schönheit der Natur nähergebracht hat, sondern auch einen tiefen Einblick in die Geschichte und Entwicklung unseres Heimatorts. Es war ein gelungener Tag voller neuer Erkenntnisse und schöner Begegnungen.

 

Quelle: Heimatbuch (alt)

Hermann Schnizler